Politische Bildung der etwas anderen Art.

Carl Rudolph Bromme
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Politische Bildung der etwas anderen Art.

Carl Rudolph Bromme Gesellschaft
Veröffentlicht von Patrick Mundstock in Algemein · 16 Oktober 2017
 
Die Verbundenheit zwischen der deutschen Marine und der Carl Rudolph Bromme Gesellschaft ist seit seiner Gründung weitaus mehr als nur ein „guter Draht“ zu Freunden des blauen Tuches. Neben der regelmäßigen Teilnahme an einer Vielzahl militärischer Veranstaltungen und Zeremoniellen, ist die Bromme Gesellschaft ein relevanter Bestandteil bis in die höchsten Führungsebenen der deutschen Marine geworden.
 
Dass diese Art der Verbundenheit auch auf einer gewissen Gegenseitigkeit beruht, nun davon durften sich vor kurzem 12 Junge Marineoffiziere des Ausbildungszentrums U-Boote aus Eckernförde überzeugen.
 
Als Staatsbürger in Uniform gehören die Offiziere der Bundewehr in die Mitte der Gesellschaft. Zu diesem Selbstverständnis gehört es auch, sich durchaus kritisch mit sowohl aktuellen als auch längst vergangenen politisch-historischen Themen auseinander zu setzen. So bietet die Bundeswehr ihren Soldaten regelmäßig verschiedene Möglichkeiten an, jenem Auftrag der politischen Bildung nachzukommen. Welche Formen dies im Einzelnen annehmen kann, zeigt der Besuch einer Delegation junger Marineoffiziere bei der Carl Rudolph Bromme Gesellschaft in Leipzig.
 

Die Idee für dieses Unterfangen begründete sich darin, dass die Bromme Gesellschaft mehr als nur ein gern gesehener Gast im 1. U-Boot Geschwader ist. So kam es, dass sich nach der ersten Kontaktaufnahme niemand geringeres als der erste Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Joachim Kaiser persönlich für die Planung und Umsetzung engagierte. Dabei galt es zusätzlich eine nicht alltägliche Besonderheit mit einzuplanen. Unter der Delegation aus Eckernförde befanden sich auch vier Kameraden der Singapurischen Marine. Die Marineoffiziere aus Fernost sind für die Ausbildung zum Brückenwachoffizier und Antriebsoffizier den weiten Weg nach Eckernförde an das Ausbildungszentrum U-Boote gekommen. Dort werden sie als Lehrgangsteilnehmer gemeinsam mit den deutschen Soldaten für die in Kiel gebauten U-Boote ausgebildet.
 
Der erste Tag des dreitägigen Besuches stand ganz im Sinne der Anreise. Daher ließ man den Abend bei einem gemeinsamen Essen und einem gemütlichen „Einlaufbier“ in der Gosenschenke „ohne Bedenken“ ausklingen.
 
Am nächsten Morgen stand als erstes der Besuch des Denkmals von Carl Rudolph Bromme auf dem Programm, dem ersten deutschen Admiral. In Mitten der Stadt Leipzig, gepaart mit mehreren Grünflächen, steht das steinerne Denkmal in bekannter Seefahrermanier, wie ein Fels in der Brandung und sorgte für beeindruckte Blicke bei allen Beteiligten. Dieses Gefühl wurde nur kurze Zeit später noch einmal gesteigert, als sich das berühmte Völkerschlachtdenkmal vor den Augen der Besucher erstreckte.
 
Im Anschluss ging es mit einem Leipziger Stadtrundgang weiter, wobei man die Nicolaikirche und die Thomaskirche besichtigte.




Zu fortgeschrittener Stunde galt es wieder zu Kräften zu kommen. Und was eignete sich dafür besser als die traditionelle deutsche Küche im Leipziger Auerbachs Keller. Mit einer Führung durch den historischen Fasskeller, tauchte man ein in die Welt des bekannten deutschen Schriftstellers Johann Wolfgang Goethe und seinem imposanten und bedeutendsten Werk des „Faust“.
 
Am Nachmittag folgte der sicherlich interessanteste Teil des Programms, dem Besuch des Stasiunterlagen-Archivs der Außenstelle Leipzig. In einer sehr umfangreichen Führung durch die Leiterin Regina Schild wurden die Dimensionen und das Ausmaß des Vorgehens der Stasi verdeutlicht, was vor allem bei den Kameraden aus Singapur für großes Erstaunen sorgte.
 
Anschließend stand die Besichtigung des Ateliers von Michael Fischer ART „Neue Leipziger Schule“ auf dem Plan, einem Künstler der sich durchaus kritisch mit den Themen Gewalt und Militär auseinandersetzt. Seine Art, sich künstlerisch mit diesen Themen beschäftigen, regt dazu an die Dinge aus einer anderen Sicht zu betrachten.
 
Zum Abschluss des Tages galt es die unzähligen Eindrücke Revue passieren zu lassen. Und wo ginge es besser als bei einem gemeinsamen maritimen Abend im „Bromme Salon“ des Ratskellers der Stadt Leipzig im Neuen Rathaus. Um den Abend noch stilecht ausklingen zu lassen ging es weiter in den „Bromme-Club“. Mit einem guten Glas „Brommi“ in der Hand, versunken in die Tiefen der Chesterfields, zeigten sich die Gäste immer noch schwer beeindruckt vom Erlebten. Am nächsten Morgen hieß es nach einem gemütlichen Abschiednehmen dann auch wieder zurück in den Heimathafen nach Eckernförde.

Abschließend bleibt nur noch ein kaum in Worte zu fassender Dank an die Carl Rudolph Bromme Gesellschaft und im speziellen an Herrn Joachim Kaiser, für eine politische Bildung der etwas anderen Art.








Fotos privat




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